Vollmondführung im Tierpark Sababurg
Vollmondführung im Tierpark Sababurg
Der Vollmond hat sich zwar nicht blicken lassen, als der Geschichtsverein Westuffeln mit rund 60 Teilnehmern einen von Vereinsmitglied Sascha Finis initiierten Ausflug zum Tierpark Sababurg unternahm. Vielfraße, Luchse und Wölfe boten in der Abenddämmerung aber ein interessantes Alternativprogramm.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer am Eingang übernahm Frau Hofmann vom Tierpark mit Fachwissen, Humor und vielen Informationen auch zur Geschichte des ältesten Tierparks Europas, der noch am ursprünglichen Platz erhalten ist, die Führung der Gruppe. 1571 gründete Landgraf Wilhelm IV. die Anlage, die vielen Tierarten großzügige Gehege und artgerechtes Leben bot und bietet. Nach einem Besuch bei den Wildschweinen und den deutlich selteneren Wisenten gab es die erste Fütterungsstation bei den marderverwandten Vielfraßen, die ihrem Namen alle Ehre machten und sich um die Futterstücke auch lautstark zankten.
Auch die Luchse ließen sich nicht lange bitten, als Frau Hofmann zum Abendessen bat. Hier berichtete sie über die tragische Familiengeschichte der beiden Geschwister, deren Mutter starb, als sie noch klein waren. Sie wurden schließlich erfolgreich mit der Flasche großgezogen. Mit der Geschichte der Rentiere und der Lappenfrau, die die Tiere in landgräflicher Zeit betreute, gab es wieder einen historischen Exkurs. Nach den weißen Hirschen, die in der Dunkelheit am Waldrand noch als weiße Flecken erkennbar waren, gelangte die Gruppe zu den Wölfen, die ebenfalls gefüttert wurden. Das Rudel besteht aus acht Brüdern, davon ließen sich aber nur einige blicken. Nachdem die Gruppe ein Wolfsgeheul angestimmt hatte, ließen sich auch die "echten" Wölfe mit einiger Verzögerung zu einer Antwort bewegen. Die Führung endete im Tierparkmuseum, in dem es weitere geschichtliche Infos zu den noch erkennbaren Anlagen der Gründungszeit gab, z. B. dem Rondell, der Parkmauer oder den Teichen. Die Gruppe verabschiedete Frau Hofmann mit verdientem Applaus.