Winterwanderung "Rund ums Loh"
Eine Winterwanderung rund um das Waldstück "Loh", das sich über die Gemarkungen von Westuffeln und Meimbressen erstreckt, hat der Geschichtsverein Westuffeln mit rund 90 geschichtsinteressierten Wanderfreunden - darunter zahlreiche Kinder - unternommen. Zur Freude der Organisatoren hatte auch Petrus ein Einsehen: Bei recht gutem Wanderwetter konnte die Strecke, die teilweise auch querfeld- bzw. -waldein führte, in Angriff genommen werden.
Nachdem die Wandergruppe das Loh erreicht hatte, wurde die Wanderung mehrfach kurz unterbrochen, um über geschichtlich Interessantes zu berichten. So ging es um die Herkunft des Namens "Loh", der auch zum Co-Namensgeber des Ortsnamens "Westuffeln" wurde (abgeleitet von "Ufloun" = "Auf dem Loh").
Das Loh gehörte seit dem Mittelalter dem Dorf Westuffeln, es durften dort Bau- und Brennholz ohne Abgaben an den Landgrafen in Kassel oder die Herren von der Malsburg, die sich die Rechte am Dorf teilten, gehauen werden. Neben der Holzernte wurde der Wald auch zur Hute genutzt. Hierzu gibt es Überlieferungen über die festzusetzenden Gebühren für Zugezogene, die nach Männern und Frauen noch einmal unterschiedlich hoch ausfielen. Berichtet wurde auch über eine Teilrodung des Waldes, der früher bis an die heutige Meimbresser Straße heranreichte. Im Rahmen der Verkoppelung Ende des 19. Jahrhunderts wurde aus der gerodeten Fläche Ackerland, das für Ausgleichsmaßnahmen bei der Grenzbereinigung benötigt wurde.Mitten im Loh wurde für die Holzabfuhr um 1970 ein Wendeplatz angelegt, der die letzte Station der Winterwanderung bildete. Hier berichtete Vereinsmitglied Hermann Berndt über die Entstehung und Verbreitung der zahlreichen Ameisenhaufen der unter Naturschutz stehenden roten Waldameisen im Loh. Mit einer heißen Suppe, die Anna Finis und Brunhilde Butterweck gekocht hatten, und Schmalzbroten endete die Winterwanderung "Rund ums Loh".
